Zur Heiligsten Dreifaltigkeit

Kath. Kirchengemeinde Hirschlanden
mit Heimerdingen und Schöckingen

Schwabstr. 15
71254 Ditzingen-Hirschlanden

Nachhaltigkeits-Tipp – Energiesparen beim Streamen

In der Winterzeit verbringen Menschen gern viel Zeit zu Hause. Längst gehören Streamingdienste zum winterlichen Standardprogramm, um Serien, Filme und Musik genießen zu können.

Um Audio- und Videoinhalte speichern und zur Verfügung stellen zu können, sind riesige Serverfarmen notwendig. Der Betrieb dieser Farmen und der tagtägliche millionenfache Zugriff auf deren Inhalte verbraucht viel Energie.

„Wer diese Streaming-Dienste nutzt, sollte wissen, wie energiehungrig alltägliche digitale Vorgänge sind“, erläutert Julia Solar, Klimaschutzmanagerin der Klimaschutz- und Energieagentur Enzkreis Pforzheim “keep”. So entspricht das einstündige Streamen eines Films in etwa der Emission eines Kleinwagens bei einem Kilometer Autofahrt. Unser „digitaler“ Fußabdruck wächst mit jedem Klick. 

Das Video-Streamen, also die Übertragung von Bewegtbildern, ist besonders energieintensiv. Laut einer Studie des „Think Tank Shift Project“ sorgt Video-Streamen für mindestens ein Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Allein im Jahr 2018 waren es über 300 Millionen Tonnen, das entspricht in etwa dem jährlichen CO2-Ausstoß Spaniens. In Deutschland sind schätzungsweise mehr als drei Viertel aller übertragenen Daten Videos. Wie viele Treibhausgase damit genau verursacht werden, ist kaum zu ermitteln. Aber: Videos, die über mobiles Internet ohne vorherigen Download in hoher Qualität gestreamt werden, benötigen am meisten Energie: Bei einem 3,5-stündigen Videostream jeden Tag in hoher Qualität entstehen 65 kg CO2 pro Jahr.

Je nach Übertragungstechnik variieren die Energieverbräuche und damit die CO2-Emissionen stark. Die Datenverarbeitung eines Videos bei einer Stunde Streaming benötigt: 

  • in HD-Qualität – 1,5 g CO2 
  • über einen Glasfaser-Anschluss – 2 g CO2
  • über ein Kupferkabel – 4 g CO2
  • über das 5G-Netz – 5 g CO2
  • im 4G-Netz – 13 g CO2 
  • über das Mobilfunknetz 3G – 90 g CO2

Streaming von Filmen ist energieintensiv. Mit diesen einfachen Maßnahmen lässt sich der „digitale“ Fußabdruck beim Streamen reduzieren:

  • Streamen Sie Musik nicht jedes Mal neu, sondern laden Sie diese einmalig herunter und speichern Sie diese lokal. Schalten Sie die Autoplay-Funktion aus. Dann werden nur die Videos heruntergeladen, die Sie auch wirklich sehen wollen.
  • Das Herunterladen von Audiodateien verbraucht nur einen Bruchteil des Datenvolumens, das Videos verbrauchen. Nutzen Sie zum Musikhören daher besser Musikstreaming-Dienste als Dienste, die die Musik mit Videos anbieten.
  • Nutzen Sie zur Datenübertragung Ihren Internetzugang zu Hause. Wer darüber auf die jeweilige Streaming-Plattform zugreift, verursacht weniger CO2 als mit einer Internetverbindung über den Mobilfunk.
  • Achten Sie beim Video-Streamen auf die Bild-Qualität: Wer die Auflösung etwas senkt, zum Beispiel auf 720p oder 480p, statt in voller HD-Auflösung zu schauen, verbraucht weniger Energie. Auf kleinen Bildschirmen führt das zu einer kaum wahrnehmbaren Verschlechterung der Bild-Qualität.
  • Streamen Sie nicht nebenher Videos: Viele Menschen streamen, während sie den Haushalt erledigen, Videos und hören nur zu. Nutzen Sie stattdessen lieber Musik oder Podcasts, die ohne Bild auskommen. Hier gibt es neben verschiedenen kommerziellen Anbietern beispielsweise die ARD-Audiothek, über welche Sie Podcasts, Hörbücher, Musik, Nachrichten und Wissenssendungen kostenfrei anhören können.
  • Schauen Sie TV-Sendungen nach Möglichkeit am Fernsehgerät und nicht per Stream. Eine Fernsehsendung im TV löst eine Ausstrahlung aus, auch wenn mehrere Millionen Menschen die Sendung schauen. Streamt die gleiche Anzahl Menschen die Sendung, sind auch mehrere Millionen Übertragungen notwendig, was einen stark erhöhten Stromverbrauch mit sich bringt.
  • Verwenden Sie zum Streamen nur ein Gerät. Viele Fernseher haben die Möglichkeit, einen Laptop anzuschließen. Durch die beiden genutzten Bildschirme steigt aber auch der Stromverbrauch.

Nutzen Sie Ihre Geräte so lange wie möglich. Bevorzugen Sie beim notwendigen Neukauf von Unterhaltungselektronik energieeffiziente Geräte. Das EU-Energielabel, der Blaue Engel oder „TCO Certified“ bieten hier Orientierung.

Grundsätzlich gilt: Endgeräte mit großen Bildschirmen verbrauchen mehr Strom als kleine, und generell sollten Tabs und Fenster im Webbrowser geschlossen werden, wenn sie gerade nicht gebraucht werden.

Für den Arbeitskreis Nachhaltigkeit
Verena Jilg