Zur Heiligsten Dreifaltigkeit

Kath. Kirchengemeinde Hirschlanden
mit Heimerdingen und Schöckingen

Schwabstr. 15
71254 Ditzingen-Hirschlanden

Franziskuspreis 2023

Klima und Nachhaltigkeit im Fokus

Zum siebten Mal hat Bischof Fürst die Franziskuspreise der Diözese vergeben für vorbildliches Engagement im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit. 

56 Grad im Sommer in Mexiko, mehr als 45 im Süden Spaniens, Waldbrände von der Größe Baden-Württembergs, Bayerns und Niedersachsens zusammen in Kanada. Und innerhalb von drei Tagen doppelt so viel Regen in Griechenland wie in Berlin im ganzen Jahr, 30 Grad am 13. Oktober in Stuttgart. Nur die hartnäckigsten Realitätsverweigerer können sich der Erkenntnis verschließen, dass der menschengemachte Klimawandel längst da ist. Seit dem Jahr 2008 zeichnet die Diözese Rottenburg-Stuttgart Projekte und Aktionen auf ihrem Gebiet aus, die sich der Bewahrung von Gottes Schöpfung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verschrieben haben. Dass diese Initiative von Bischof Dr. Gebhard Fürst auf fruchtbaren Boden gefallen ist, zeigt die Rekordzahl von 36 Bewerbungen für den Preis in diesem Jahr.

Erster Preis für das „Freiwilligenzentrum Caleidoscop“

Der erste Preis mit einem Preisgeld von 6.000 € ging an das „Freiwilligenzentrum Caleidoscop“ im Caritasverband für Stuttgart e. V. für das Projekt „Caleidoscop – bunt nur grüner und HEY ALTER! Stuttgart – Alte Rechner für junge Leute“. Die Initiative „Bunt nur grüner“ subsummiert dabei Kleinprojekte mit ökologischem und sozialem Fokus innerhalb der Stuttgarter Stadtgesellschaft. Zum Beispiel den Bau von Hochbeeten in Kooperation mit Kirchengemeinden und Firmen, die Information über Klimagerechtigkeit und Klimaflüchtlinge und eine Börse zum Tausch gebrauchter Kleidung. Als besonders bemerkenswert stufte die Jury unter Vorsitz des früheren baden-württembergischen Umweltministers Franz Untersteller das Projekt „HEY ALTER!“ ein. In dessen Rahmen werden alte, aber noch funktionsfähige Laptops aufgearbeitet und bedürftigen Familien und Jugendlichen zur Verfügung gestellt. Angestoßen wurde diese Initiative durch die Corona-Pandemie und durch die jüngst stark gestiegenen Lebenshaltungskosten; sie ermöglicht armen Familien und deren Kindern die soziale Teilhabe mit digitalen Endgeräten.

 Bewahrung der Schöpfung muss im Fokus bleiben

Wie dicht der Einsatz für eine intakte Umwelt mit dem christlichen Menschenbild und auch der Bibel verknüpft ist, machte Laudator Franz Untersteller mit einem Querverweis zum jüngsten apostolischen Mahnschreiben „Laudate Deum“ von Papst Franziskus deutlich. „Wie sehr man auch versuchen mag, sie zu leugnen, zu verstecken, zu verhehlen oder zu relativieren“, steht dort zu lesen – „die Anzeichen des Klimawandels sind da und treten immer deutlicher hervor.“ Der ehemalige Umweltminister und Grünen-Politiker nannte das Schreiben „ein starkes Signal für die Schöpfungsverantwortung“ und einen eindringlichen Appell, „dass wir entschiedener vom Reden zum Tun gelangen müssen“. Ordinariatsrätin Karin Schieszl-Rathgeb, deren Hauptabteilung Kirche und Gesellschaft den Franziskuspreis ausschreibt und organisiert, bezog sich in ihrer Rede ebenfalls auf den Papst persönlich. Dieser habe vor einigen Jahren gesagt, die Menschheit habe die Schöpfung, das „gemeinsame Haus Erde ruiniert“. Inzwischen, so Schieszl-Rathgeb, sei die Zerstörung noch weiter fortgeschritten: „Unsere Hütte brennt längst!“

Umso wichtiger ist es Bischof Gebhard Fürst, dass die Basis der katholischen Kirche auch nach seinem altersbedingten Amtsverzicht Ende dieses Jahres an der Bekämpfung der Klimakrise dran bleibt: „Ich danke allen Christinnen und Christen in unserer Diözese von Herzen, wenn sie diesen Impuls aufgreifen und sich in ihrer Kirchengemeinde, Einrichtung, Gruppe, ihrer Ordensgemeinschaft, ihrem Verband oder auf der Ebene der Diözese für die Bewahrung der Schöpfung engagieren.“

Unsere Kirchengemeinde hatte sich mit dem Projekt „lokaler Einkaufsführer“ erstmalig um den Franziskuspreis der Diözese beworben. Leider hat es mit einem Platz unter den ersten drei nicht gereicht, was aber bei den über 30 teilweise sehr hochkarätigen eingereichten Vorschlägen nicht verwunderlich war. Da bei der Preisverleihung auch alle Projekte kurz vorgestellt wurden, gab es Anregungen für die Planung von weiteren Aktionen in unserer Kirchengemeinde.

Harals Geisel