Palmsonntag mit “neuen/alten” Palmen
Eigentlich gibt es an Palmsonntag einen feierlichen Einzug in die Kirche, der an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnern soll, doch das Wetter spielte nicht mit: Starker Wind und Kälte machten es den Gottesdienstbesuchenden leicht sich für die Kirche zu entscheiden. Und so begrüßte Pfarrer Alexander König die versammelte Gemeinde bereits in der Kirche und der Einzug der Minis zeigte die Pracht und die Freude, die an Palmsonntag im Vordergrund stehen.
Die Minis tragen kleine Palmbuschen und sogar zwei, selber gebundene Palmstöcke zum Einzug mit, die sie zu Ehren Jesu dabei haben. Diese Palmzweige schmücken aber nicht nur die Kirche, sondern auch das Vortragekreuz in der Kirche und werden traditionell, nach der Segnung in der Kirche, in den Häusern der Gottesdienstbesuchenden hinter deren Kreuze gesteckt: Die Freude über den Einzug Jesu in Jerusalem erstreckt sich bis heute in die Häuser aller Christ:innen.
In einem wunderbaren Anspiel, das die Vorkommnisse zur Zeit Jesu in die heutige Zeit transferieren spielten Pastoralreferentin Janine Rüdt und Pastoralassistentin Anna Flaith ein Interview nach, das eine Sportlerin gibt: Nach einer anhaltenden Pechsträhne verkündet die Sportlerin ihren Rückzug aus dem Leistungssport. Sie musste in letzter Zeit viel Hähme, Spott und Hass aushalten. Ihr fehle die Kraft dazu. Die Interviewerin erinnerte zwar an die tollen Leistungen, doch für die Sportlerin ist klar: Sie hat keine Kraft mehr gegen den Hass aufzustehen.
Dieses Bild greifen die beiden Hauptamtlichen auch in ihrer Dialogpredigt auf, die sie dann in gekonnterweise mit dem Evangelium von Palmsonntag, dem Einzug Jesu in Jerusalem verknüpfen: Jesus zieht nicht als Herrscher in Jerusalem ein, sondern als Friedenskönig auf einem Esel. Die Bürger:innen bejubelt ihn, rufen “Hosianna”, winken mit Palmzweigen und werfen ihre Kleider auf die Straße als Zeichen der Ehrerbietung. Vergleichbar ist das mit den Fans der Sportlerin, die, als die Leistung noch stimmte, jubelnd hinter ihr standen. Doch wenn es unangenehm wird, wenn die Leistung nicht mehr den Erwatungen entspricht, wenn gar eine andere Botschaft gesendet wird, dann schlägt sich die Freude, Das Fan-Sein, der Jubel schnell in Hähme, Spott und Hass um. Bei der Sportlerin bedeutete dass das Karierre-Ende. Bei Jesus sogar den Tod!
Im Laufe des Gottesdienstes wurde dann immer mehr deutlich, dass mit Palmsonntag auch die traurigste Woche der Christenheit beginnt. Die Karwoche stellt das Leiden und Sterben Jesu in den Fokus, dessen Höhepunkt der Tod Jesu am Kreuz darstellt.
Am Ende dankte Pfarrer König den beiden Ministranten Kai & Elias und Martin Hensel für das Binden der beiden Palmstöcke. Er erinnerte an vergangene Zeiten, in denen die Frauengruppe nicht nur zwei Palmstöcke gebunden hatte, sondern deutlich mehr und würdigte das Alte und das Neue.
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