Zur Heiligsten Dreifaltigkeit

Kath. Kirchengemeinde Hirschlanden
mit Heimerdingen und Schöckingen

Schwabstr. 15
71254 Ditzingen-Hirschlanden

Kirchenwissen: Allerheiligen & Allerseelen

Katholisch.de erklärt, warum es ohne Allerheiligen weder das Pantheon in Rom noch Halloween geben würde und was die Benediktiner mit Allerseelen zu tun haben. Die Kirche verehrt etwa 7000 offiziell verzeichnete Heilige und Selige. Hinzu kommen noch mindestens ebenso viele vergessene, namentlich nicht mehr bekannte Heilige. Das Kalenderjahr hat aber nur 365 Gedenktage. Daher ist im Lauf der Jahrhunderte ein Sammeltermin für alle weniger oder nicht mehr bekannten Heiligen entstanden: das Fest Allerheiligen, das Katholiken am 1. November begehen. Heilige werden als Vorbilder für eine christliche Lebensweise verehrt. Außerdem sind sie nach katholischer Überzeugung Fürsprecher der Lebenden bei Gott.

Der Ursprung von Allerheiligen ist untrennbar mit einem der berühmtesten noch erhaltenen antiken Bauwerke verbunden: dem Pantheon in Rom. Am 13. Mai des Jahres 609 oder 610 weihte Papst Bonifatius IV. den ursprünglich als Göttertempel errichteten Kuppelbau zur Kirche um. Sie wurde Maria und allen Märtyrern gewidmet. Der Kirchweihtag bildete den Ausgangspunkt für das heutige Fest Allerheiligen. Das Pantheon war keiner bestimmten römischen Gottheit gewidmet, sondern allen Göttern. Das altgriechische Wort “Pantheon” bezeichnet ein allen Göttern gewidmetes Heiligtum.

Allerheiligen

Papst Gregor III. (731-741) erweiterte das Fest in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts von einem Fest aller Märtyrer zu einem Fest aller Heiligen. Seinen heutigen Termin am 1. November verdankt es wohl den Iren, denn in Irland verlegte man Allerheiligen um die Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert vom Mai in den November. Ein Grund dafür war offenbar, dass das keltische Jahr am 1. November beginnt. Von Irland breitete sich das neue Datum zunächst nach England aus, bis es von den Päpsten und Fürsten zum alleinigen Datum in der westlichen Christenheit gemacht wurde. Halloween ist auch in Europa populär – Ohne Allerheiligen gäbe es auch kein Halloween. Das Wort kommt vom Englischen “All Hallows’ Eve” und bedeutet “Vorabend von Allerheiligen”. Damit waren in Irland bestimmte Bräuche verbunden, die nichtchristlichen, keltischen Ursprungs sind. Durch die stark irisch geprägten Katholiken in den USA sind Bräuche wie das Aushöhlen von Kürbissen und das Erschrecken von Nachbarn in den vergangenen Jahrzehnten auch in Europa zunehmend populärer geworden. Mittlerweile gedenken Katholiken an Allerheiligen nicht mehr nur der Heiligen im engeren Sinne. Im Römischen Messbuch von 1970 ist im Eucharistischen Hochgebet zudem von den “Brüdern und Schwestern, die schon zur Vollendung gelangt sind”, also den Verstorbenen, die bei Gott sind, die Rede.

Allerseelen

folgt einen Tag nach Allerheiligen, der Gedenktag für alle Verstorbenen. Thematisch sind beide Tage also eng miteinander verbunden. Allerheiligen ist jedoch in den katholischen geprägten Bundesländern gesetzlicher Feiertag, Allerseelen nicht. An Allerseelen will die Kirche zum Ausdruck bringen, dass sie eine Gemeinschaft der Lebenden und der Verstorbenen ist. Der Name Allerseelen geht auf die Vorstellung zurück, dass die Seele des Menschen unsterblich ist und nach dem Tod zu Gott kommt, während der menschliche Körper vergänglich ist. Maßgeblich zur Verbreitung des Festes Allerseelen am 2. November hat eines der bekanntesten Klöster des Mittelalters beigetragen: die Benediktiner-Abtei im französischen Cluny. Dort ist das Fest seit dem Jahrhundert belegt. Im Mittelalter war Allerseelen außerdem ein Fest, an dem man sich besonders den Armen zuwandte.

Die Protestanten haben einen eigenen Gedenktag für die Verstorbenen: den Totensonntag, auch Ewigkeitssonntag genannt. Er fällt stets auf den letzten Sonntag vor dem ersten Advent.

Von Thomas Jansen, katholisch.de