Zur Heiligsten Dreifaltigkeit

Kath. Kirchengemeinde Hirschlanden
mit Heimerdingen und Schöckingen

Schwabstr. 15
71254 Ditzingen-Hirschlanden

Orgelfahrt nach Isny

Schon bald wird unser Projekt verwirklicht und wir freuen uns riesig.

„Wie die vielen Pfeifen sich in einem Klang vereinen, so lass uns als Glieder deiner Kirche in gegenseitiger Liebe und Brüderlichkeit verbunden sein, damit wir einst mit allen Engeln und Heiligen in den ewigen Lobgesang deiner Herrlichkeit einstimmen dürfen.“ Bald dürfen wir diese Worte aus dem Segensgebet zur Orgelweihe in Heimerdingen hören! 

Noch ist die Orgel im Bau und am 11. November konnten wir uns mit einer Gruppe von Interessierten aus unserer Kirchengemeinde vom Baufortschritt in der Werkstatt in Isny im Allgäu überzeugen. Im Moment liegen dort viele Einzelteile neben-, auf- und übereinander. Aber wir konnten uns schon vorstellen, wie die Orgel bald aussehen wird.

Der Orgelbauer Josef Pferdt erklärte uns anschaulich, wie eine mechanische Pfeifenorgel funktioniert. Nach fast zwei Stunden Erklärungen schwirrte uns der Kopf mit Fachbegriffen wie:

  • Abstrakten – die schmalen Holzleisten, die die Taste mit dem Ventil verbinden
  • Traktur mit Wellenbrett – das Übertragungssystem um die Tastenbewegung umzulenken
  • Diskant und Bass – Teilung des Manuals in zwei Klangfarben für Melodie und Begleitung
  • Windwerk – motorbetriebenes Gebläse für die Luft, die die Pfeifen zum Klingen bringt
  • Windlade – Luftvorratsraum auf dem der Pfeifenstock mit den Pfeifen und Ventilen steht
  • Koppel – mechanisches Zusammenführen zweier Manuale oder Manual – Pedal 

Josef Pferdt montierte die Verkleidung ab und wir konnten ins Innere sehen und verstehen.

Die schönen glatten schwarzen Tasten sind aus Grenadille Holz und mit einer Schwabbelscheibe poliert. Das Gehäuse der Orgel wird geölt und erhält dadurch eine sehr schöne Farbe und Oberfläche.

Nach den ausführlichen Erklärungen stärkten wir uns bei einem Vesper. In interessanten Gesprächen erfuhren den Ausbildungs- und Werdegang des Orgelbauers: es gibt nur eine Orgelbauschule in Deutschland! Das ist in Ludwigsburg die Oskar-Walcker-Schule. Dort hat auch Herr Pferdt seinen Meistertitel erworben. In Deutschland gibt es ca. 450 Orgelbaubetriebe. Gut 250 Betriebe sind 1-3 Mann Firmen – wie auch Orgelbau Pferdt. Die Lebensdauer einer Orgel liegt bei durchschnittlich 100 Jahren. Pfeifen können noch länger verwendet werden. Dank des mechanischen Aufbaus lässt sich ein Defekt – im Gegensatz zur Elektronik – schnell finden und beheben. Eine mechanische Orgel braucht Pflege. Deshalb wird in der Regel ein Wartungsvertrag mit dem Orgelbauer abgeschlossen.

Hausaufgaben wurden verteilt: unsere mitgereisten Bauausschuss-Mitglieder des KGR erhielten eine detaillierte Liste und die Frage nach einem Baugerüst für die Kirche, um über die Brüstung die alte Orgel ab- und die neue Orgel aufzubauen, ließ sich auch gleich dank eines weiteren Teilnehmers klären.

Nach dem anschließenden Stadtspaziergang, mit Einblick in Kirchen und die ehemalige Abtei, kehrten wir in einem Gasthof ein. Abends waren wir dank des Gemeindebusses wohlbehalten zurück – ein tolles Gemeinschafterlebnis mit unserem Bus.

Dank kreativer Spendenaktionen wie dem Kuchenverkauf letzten Sonntag in Heimerdingen sind bereits viele Spenden eingegangen und auch die zusätzlichen Registerwünsche sind weitgehend finanziert. Ein ganz herzliches „Vergelt’s Gott“ an alle Spender:innen.

Die Orgel wird im Laufe des Monats Dezember in Heimerdingen aufgestellt werden und zu Weihnachten schon sichtbar, aber noch nicht hörbar sein. Die „Intonation“, das klanglich genaue Einstellen auf den Raum, kann erst vor Ort erfolgen. Dieser Vorgang dauert gut zwei Wochen: jede Pfeife wird in ihrem Klang und in ihrer Lautstärke überprüft und angepasst. Der Orgelbauer muss dazu im Gehäuse der Orgel auf engstem Raum Pfeife für Pfeife kontrollieren und bearbeiten und am Spieltisch, auf den Tasten, darf ihm assistiert werden. Ton für Ton, Taste für Taste, Pfeife für Pfeife. Wer zu Hause schon einen Klavierstimmer erlebt hat, kann sich vorstellen, wie das klingt.

Der Weihetag der Orgel wird auf den Sonntag, 21. Januar 2024 fallen. Da es vormittags in Ditzingen den Neujahrsempfang gibt, werden wir am Nachmittag mit einem feierlichen Gottesdienst die Orgel segnen und anschließend erklingen hören. Herzliche Einladung zur feierlichen Eucharistiefeier mit Orgelweihe um 17 Uhr in der Heilig Geist Kirche Heimerdingen. Anschließend wollen wir gemeinsam bei einem Ständerling auf die „neue“ Orgel anstoßen. 

Für das Orgel-Komitee, Karin Pferdt