Zur Heiligsten Dreifaltigkeit

Kath. Kirchengemeinde Hirschlanden
mit Heimerdingen und Schöckingen

Schwabstr. 15
71254 Ditzingen-Hirschlanden

4 Tage in Taizé. Kraftquelle mit Spass für unsere Jugend

Als es am Donnerstag nach Ostern los ging und die beiden Bussle losfuhren, regnete es in Hirschlanden. Die Vorfreude auf Taizé, einen Ort im Burgund war damit umso größer, denn der Wetterbericht versprach angenehme Temperaturen und gutes Wetter.

Die Einfachheit und Schlichtheit des Ortes und der Commauté war für die Jugendlichen zu Beginn eher abschreckend. Wie soll man die Butter aufs Frühstücks-Baguette schmieren, wenn man kein Messer bekommt? Einfachheit fordert uns raus, kreativ zu sein. Und so wurde, ganz in Taizé-Tradition, die Butter eben mit der Schokostange aufs Baguette geschmiert, die es dann als Toping drauf gab.

“Ich fand Taizé sehr gut und sehr entspannend. Es hat mir gut getan und es hat Spaß gemacht”

Doch nicht nur die Schlichtheit des Essens hat es den Jugendlichen im Lauf der 4 Tage angetan, auch die Gelassenheit und Ruhe des Tagesrythmus, der keinen Stress beinhaltete, keine Leistung, die erbracht werden musste und trotzdem durch die Gebets- und Essenszeiten eine klare Struktur hatte. Genauso die Gebete, die morgens, mittags und abends gefeiert wurden.

Die meditativen Gesänge in den unterschiedlichsten Sprachen waren schnell erlernt und am Sonntag auf dem Rückweg summten einige die Melodien noch nach.

Da es die Woche nach Ostern war standen nicht nur die Gebete und Lieder ganz im Zeichen der Aufstehung sondern auch die Bibeleinführungen. Am Freitag und Samstag ging es um die Erscheinung des Herrn am See Tiberias. Dort sprach er mit Petrus und Johannes und beauftragte sie im nachzufolgen. In der Bibeleinführung, die Bruder Mattias leitete, ging es dann um die Dynamik innerhalb der 12 Apostel, die auf Grund der unterschiedlichen Ziele und Berufe durchaus mit Spannungen und Reibereien gesehen werden kann. In diese Spannungen rein, sagt Jesus: “Liebt einander!”. Ist es eine naive Bitte? eine steile (Über-)Forderung? In den anschließenden Kleingruppen-Gesprächen ging es um unser Miteinander im Freundeskreis, in der Klasse, um Spannungen und um meine Emotionen.

Neben den Kraftquellen für das eigene Leben – die Bibeleinführungen und Gebete – gab es aber auch knapp 1500 junge Menschen und Begleiter:innen zu erleben, sich auszutauschen und kennen zu lernen. In den Essensschlangen, bei Workshops und vorallem abends beim Oyak, dem Ort wo “Party” gemacht werden darf, wurde kräftig kontaktet und Nummern ausgetauscht. Taizé verbindet über die Ländergrenzen, ja sogar über die Kontinent-Grenzen hinweg, junge Menschen miteinander und will so den “Pilgerweg des Vertrauens auf der Welt” gehen. Der Leiter der Commauté, Frere Matthew, sprach am Donnerstag zu allen Anwesenden über den für dieses Jahr ausgerufenen “Pilgerweg des Friedens” und darüber, dass Versöhnung der wichtigste erste Schritt auf diesem Pilgerweg ist.

Im Gespräch mit Bruder Philipp, der die Besuchenden aus Deutschland betreut, konnten die Jugendlichen all ihre Fragen stellen, die sie in Bezug auf das Leben der Brüder und Taizé hatten. So wurde nach dem Alltag der Brüder, dem Miteinander, dem Besuch der Familien und den besonderen Feiertagen gefragt. Beeindruckend fanden die Jugendlichen vorallem die generationenübergreifende Sorge der Brüder füreinander. Sowohl um die jungen, neuen Brüder, als auch die Pflege der älteren Brüder war beeindruckend.

“Ich fand Taizé super! Weil ich fand es toll neue Leute kennenzulernen. Außerdem fand ich die Gebete interessant und es hat mir Spaß gemacht über unsere Religion zu lernen.”

Am Freitag wird in Taizé traditionell der Karfreitag, das Kreuz Jesu, in den Blick genommen. Die Lieder singen von der Hoffnung und dem Heil, das durch das Kreuz entstand. Am Ende des Gebetes hat man die Gelegenheit seine Stirn auf das Kreuz zu legen und die Lasten, die man gedanklich und emotional gerade schultern muss dort abzulegen. Auf diese Erfahrung haben sich die Jugendliche eingelassen.

Höhepunkt des Wochenrythmus in Taizé ist aber der Samstagabend, wenn die Auferstehung Jesu gefeiert wird. Alle Mitfeiernden bekommen eine kleine Kerze, die im Lauf des Gottesdienstes, begleitet von fröhlichen Gesängen, die die Aufstehung thematisieren, angezündet wird. Die Begeisterung über die immer heller werdende Kirche war greifbar und sichtbar: Viele Handys wurden gezückt um diese besondere Atmosphäre einzufangen.

“Die Morgen-, Mittag- und Abendgebete haben mir sehr gefallen”

Am Sonntag morgen wurden die beiden Bussle dann wieder beladen und es ging, leicht wehmütig, zurück nach Ditzingen. Doch auch mit der Gewissheit, dass es nicht das letzte Mal war, dass man nach Taizé gefahren ist. Denn für 2025 wollen die Meisten wieder mit.