Zur Heiligsten Dreifaltigkeit

Kath. Kirchengemeinde Hirschlanden
mit Heimerdingen und Schöckingen

Schwabstr. 15
71254 Ditzingen-Hirschlanden

Kirchenwissen: Liturgische Farben

In der Liturgie gibt es einen Farbkanon für die einzelnen Zeiten im Jahr. Diese Farben wechseln im Laufe des Kirchenjahres je nach Art und Bedeutung der jeweiligen Zeit bzw. des jeweiligen Festtages.

Seit der Zeit der Karolinger im 8./9. Jahrhundert sind vereinzelt passende Farben bestimmten Festen zugeordnet. Verpflichtende Regelungen gibt es seit dem 16. Jahrhundert mit dem Konzil von Trient.

Violett

Bedeutung: Violett, die Farbe der Umkehr, Buße und Besinnung, wird
in der Fastenzeit und im Advent getragen. Ebenso bei Buß- und Beicht-
gottesdiensten, zu Totenmessen und bei Beerdigungen.

Verwendung in der Liturgie: Violett ist die Farbe, die aus Rot und Dunkelblau gemischt wird: Dunkel
steht sie am Ende der Farbskala sie ist die Farbe des Übergangs, die auch für Verwandlung und Neubeginn steht. Deshalb ist Violett die Bußfarbe: In der Advents- und Fastenzeit wird sie getragen, auch bei der Beichte ist die Stola des Priesters Violett.

Bei Beerdigungen und in Messen für Verstorbene und auch am Gedenktag Allerseelen wird – neben der Trauerfarbe Schwarz – auch Violett verwendet. Ebenso ist sie Farbe der Bischöfe und der Domkapitulare

Rosa

Bedeutung: Farbe der Vorfreude. Rosa gilt als helle Form von Violett und ist keine eigene liturgische
Farbe. Es wird nur zweimal im Jahr angelegt: am 3. Sonntag im Advent (Gaudete, lat. „Freuet euch“)
und am 4. Fastensonntag (Laetare, lat. „Freue dich“). Oft wird statt Rosa auch Violett getragen.

Verwendung in der Liturgie:
Gaudete (3. Adventssonntag) und Laetare (4. Fastensonntag): Mitten in den Bußzeiten, die auf Weihnachten und Ostern vorbereiten, scheint schon einmal die Freude des jeweils folgenden Festes
durch: Das Violett der Buße wird durch das Weiß der zu erwartenden Festzeit aufgehellt – und deshalb eben zu Rosa.

Weiß/Gold

Bedeutung: ist die Festfarbe, Farbe der Freude und der Reinheit. Weiß bedeutet Freude, Friede, Licht, Vollkommenheit, Unschuld und ist das farbliche Symbol für Christus. Um sein langes weises Gewand würfelten die römischen Soldaten bei der Kreuzigung.

Verwendung in der Liturgie: Weiß wird an Hochfesten wie Ostern oder Weihnachten getragen. Aber auch die anderen „Herrenfeste“ wie beispielsweise Christi Himmelfahrt oder Taufe des Herrn sind durch die Farbe weiß gekennzeichnet.
Ebenso zeichnen sich die beiden Festkreise von Weihnachten und Ostern (also jeweils die Zeit nach
den Festtagen) durch die Farbe weiß aus.

Außerdem sieht man Weiß an Festen von Heiligen, die nicht für ihren Glauben als Märtyrer gestorben sind.

Rot

Bedeutung: ist die Farbe des Feuers, der Liebe, des Blutes und des Heiligen Geistes.

Verwendung in der Liturgie: Als Feuerfarbe ist Rot dann zu sehen, wenn Feste des Heiligen Geistes gefeiert werden, so an Pfingsten oder bei der Firmung.

Das Blut wiederum spielt eine Rolle, wenn Rot an Märtyrerfesten getragen wird, also an Tagen, an denen man das Gedenken von Heiligen/ Aposteln feiert, die für ihren Glauben gestorben sind.

Außerdem ist Rot die Farbe des Karfreitags des Palmsonntags und der Tage an denen besonders an das Leiden und den Tod Jesu gedacht wird.

Übrigens ist Rot auch die liturgische Farbe für die Trauerfeierlichkeiten für einen verstorbenen Papst. Rot ist zudem die Farbe der meisten Ministrantentalare für die Festzeiten.

Grün

Bedeutung: Farbe des Wachsens, der Hoffnung und des Lebens. Grün steht für Hoffnung, Leben,  Natur und Schöpfung. An allen Tagen  im Jahreskreis ist Grün an der Reihe, wenn es nicht besondere Feiertage sind. Denn die Hoffnung soll uns durch den Alltag begleiten.

Verwendung in der Liturgie: Diese Farbe wird an den Sonntagen und Werktagen des Jahreskreises getragen, wenn kein anderes Fest gefeiert wird. Das Reich Gottes beschreibt Jesus immer wieder als etwas Wachsendes, er spricht von Samen, die aufgehen und wachsen, vom Sauerteig, der den ganzen Teig durch säuert: Das Wachsen dieses Reiches Gottes kommt durch die grüne Farbe genauso zum Ausdruck wie das Wachsen des einzelnen Beters im Glauben.

Außerdem ist es eben die Farbe der Hoffnung, des Bleibens und auf Gott Vertrauens auch und gerade im Alltag. Und: Es ist die Farbe der lebendigen Natur, der Schöpfung, und damit der Dankbarkeit für alles, was uns von Gott geschenkt wurde.