Zur Heiligsten Dreifaltigkeit

Kath. Kirchengemeinde Hirschlanden
mit Heimerdingen und Schöckingen

Schwabstr. 15
71254 Ditzingen-Hirschlanden

Fasnet in Ditzingen – Was gibt es denn da?

Narri, Narro und Horrido! Ob schräge Musik, farbenfrohe Umzüge, schaurige Masken oder fröhliche Hästräger, traditionelle Fastnachtsumzüge oder kuriose Brauchtümer: Land auf, Land ab herrscht wieder Ausnahmezustand und es schallt aus allen Ecken. In der fünften Jahreszeit steht Baden-Württemberg Kopf und das flächendeckend. Kaum eine Stadt, kaum ein Dorf, wo die Narren während der Fasnacht nicht ihr fröhliches Unwesen treiben. Ein Fixstern der Fasnet ist das Häsabstauben am Dreikönigstag. Nach diesem Tag strebt die Fasnacht stetig ihrem Höhepunkt entgegen. Am Schmutzigen Donnerstag ist es dann soweit: Die Narren übernehmen endgültig das Regiment und treiben mit fröhlichem Radau den Winter aus.

Auch in Ditzingen und Heimerdingen haben wir eine alte Fasnets-Tradition.

Über die “D’Hoamerdenger Narra Obacha”

“Die Obacha sind eine Abteilung im TSV Heimerdingen und in zwei Narrengruppen aufgeteilt. D‘Blaukittel send die Urgruppe der Hoamordenger Narra OBACHA. Dr Ornat stellt en Strohgäubauer dar, so wie or amol em 19. Jahrhodert war. D‘Blaukittel send a Fußgruppe jeglichen Alters ond ganz „Hartgsottene“. Schon von weitem hört mor sella langgezogena Schlachtruf „oooooooOOOOOOO bacha”, durchd Stroßa halla! Begleitet werdeat die Narra von nem liebvoll dekorierta Waga auf dem “Shoamordenger – Bachhäusle” stoht. Kender freuat sich übers Konfetti oder dia Bombola welche vom Wagen aus verteilt werden. Wer do mitmacha möcht, oder au amol rei Schnuppra möcht – ka sich gern mit denne en Verbendung setzta! Die Bachhausgoischd´r sind aktiv unterwegs. An vielen Faschingsumzügen kann man sie mit ihrem Schießer durch die Straßen laufen sehen. Die großen sowie die kleinen Kinder freuen sich immer über kleine Brezeln, die wir der Umzüge verteilt werden.”

Am 6. Januar findet das Goischd´r Erwecken statt. Dieses wird am Heimerdinger Backhaus vollzogen. Hier erwachen die Goischd´r jedes Jahr zu neuem Leben um sich in der 5. Jahreszeit unter das Volk zu mischen, bevor es am Aschermittwoch wieder Abschied nehmen heißt. Mystisch kommen sie aus dem Backhaus mit ihren Masken und ihrem Schießer. Auch immer mit dabei ist der Goischd´r Fanclub. Mit ihrem in Eigenbau konstruierten „Bollerwagen“ begleiten sie die Obachanen bzw. die Bachhausgoischd´r auf fast nahe zu jedem Umzug. Sie unterstützen natürlich auch die gesamte Abteilung der Hoamerdenger Narra Obacha; z.B. an der Fasnetsitzung, Kinderfasching oder sonstigen Festen. Die Goischd´r sind mit dabei.

Über die Gesellschaft Titzo

TITZO findet man überall. Ob bei den Guggen oder bei den Garden. Vor und hinter dem Tresen. Mitten drin – statt einfach nur dabei zu sein. Titzo hilft, bauen Feste gemeinsam mit Freunden auf, zeigen Engagement!
Seit 1966 ist durch Titzo die fünfte Jahreszeit zu einem festen Bestandteil aller Ditzinger geworden. Man kennt u.a. den Rathaussturm und die Rosenmontagsparty im Januar/Februar. Aber auch beim Hafenscherbenfest, dem Weihnachtmarkt etc. ist der Verein aktiv. Also nicht nur in der 5. Jahreszeit. Die Gesellschaft Titzo besteht zur Zeit aus über 250 Mitgliedern (ca. 50% aktive Mitglieder). Die Aktiven unterteilen sich in Vereinsführung, Elferrat, Garden und Guggenmusik.

Mit vier Garden gehört Titzo zu den großen Gardevereinen in Württemberg. Der Erfolg wird während der Saison bei Qualifikationsturnieren sichtbar wo man sich zurecht über vordere Platzierungen freut.Im Jahre 1993 wurde eine zweite Gruppe, die Ditzinger Glemshexen, aktiv. Mit ihren anfänglich 12 Mitgliedern hat sich die Gruppe bereits nach zwei Jahren durch ihr geschmackvolles Häs und ihren gelungenen Auftritten einen Namen gemacht. Seit 2003 ist die Brauchtumsgruppe eigenständig.

Als bisher letzte Gruppe formierte sich 1995 die Guggenmusik Los Titzos, deren Musik bei vielen Events für mehr als nur gute Laune sorgt und auch ihre Kostüme jederzeit ein optisches Highlight bietet.

Über die Glemshexen

Zunächst waren sie als Brauchtumsgruppe Bestandteil der Gesellschaft Titzo e. V. Seit 2003 sind sie ein eigenständiger Verein, “1.Narrenzunft Ditzinger Glemshexen e.V.“. Historisch gesehen fundiert die Gründung auf den mittelalterlichen Hexenverbrennungen in Ditzingen, damals zum Gerichtsbezirk Leonberg gehörend. Auf Beschuldigung der Hexerei fanden damals zwei Kräuterweiber den Tod durch die sogenannte “Schwert- und Feuerstrafe”. Bei der Entstehung der “Ditzinger Glemshexe” gingen man davon aus, dass die Asche der verbrannten Kräuterweiber in die Glems gestreut wurde, aus der die Fastnachtshexen 1993 wieder auferstanden. Diese Geschichte ist natürlich auch in dem Häs verankert. Der sonnengelbe “Kittel” symbolisiert den Beginn der warmen Jahreszeit, der braune Rock den Herbst und den Winter das grüne Kopftuch und der graublaue Schurz spiegeln das Wasser der Glems. Die grimmige, fahl grün-graue Scheme mit langer gebogener Nase und hervorstehendem Kinn zeigt ebenfalls die Beziehung zur Glems auf. Sie tragen grün-schwarz geringelte Wollsocken und traditionelle Hexenstrohschuhe. Um das Strohgäu zu symbolisieren, reitet man auf einer hölzernen, dreizackigen Heu-Wendegabel. Eine Rätsche, um den Winter auszutreiben, macht das Häs komplett.

Die Glemshexen hört man schon von weitem mit ihrem Schlachtruf:

"Tauchet onder, stehet uff, setzet eure Scheme druff! In Ditzing‘ wurd die Hex verbrannt, aus der Glems sie auferstand. Glems-Hex, Glems-Hex, Glems-Hex"

https://www.ditzinger-glemshexen.de

Ausflugstipp

Narrenmuseum der Narrenzunft Weil der Stadt
Das Narrenmuseum der Narrenzunft “AHA” ermöglicht einen virtuellen Gang durch die Weiler Fasnet. Geschichtliche Entwicklung und Maskengruppen in Lebensgröße zeigen, wie die Fasnet in Weil der Stadt gefeiert wurde und wird.

Öffnungszeiten: Jeden 1. und 3. Sonntag im Monat von 13 bis 17 Uhr, Eintritt frei.
Weitere Informationen finden Sie hier: www.weil-der-stadt.de unter dem Stichwort Narrenmuseum

Das Fastnachtsmuseum Narrenschopf in Bad Dürrheim
… ist ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt und lohnt sich nicht nur für Fastnachtsliebhaber. Das Zentralmuseum der schwäbisch-alemannischen Fastnacht zeigt über 380 farbenfrohe Narrenfiguren
und erklärt anschaulich und multimedial Geschichte, Hintergründe und Traditionen dieses Brauchtums, das seit Jahrhunderten zelebriert wird. Weitere Informationen unter: www.narrenschopf.de