Zur Heiligsten Dreifaltigkeit

Kath. Kirchengemeinde Hirschlanden
mit Heimerdingen und Schöckingen

Schwabstr. 15
71254 Ditzingen-Hirschlanden

“Gott ruft”: Karfreitag um 15:00 Uhr

Gott ruft. Leider nicht immer mit lauter Stimme und direkter Ansprache, aber er ruft – dich, mich, uns alle. Im Gedenken an das Leiden und Sterben von Jesus hatten wir uns am Karfreitag um 15:00 Uhr zum Gottesdienst versammelt, denn auch auf seinem letzten Lebensweg ruft Gott uns. Er ruft die Freunde auf, mit ihm zu wachen, erklärt sich vor Pilatus, schreit vor Schmerz und Erschöpfung, als er unter dem Kreuz fällt. Leise und vertrauensvoll spricht Jesus zu unserem Vater am Kreuz und sucht die Beziehung zu ihm. Selbst am leeren Grab hören wir seine Botschaft durch die Engel.

Eindrucksvoll haben wir die letzten Stationen im Leben von Jesus in dem Karfreitagsgottesdienst erlebt. Die Bilder vom diesjährigen ökumenischen Jugendkreuzweg zeigten sechs Begegnungen, die Christus auf seinem Leidensweg noch hatte: Die Einsamkeit am Ölberg und seine Frage an Gott, die Begegnung von Pontius Pilatus und den Soldaten, die ihn auspeitschen und demütigen. Doch dann auch Simon von Zyrene, der ihm beim Tragen des Kreuze hilft und Veronika, die zwar in der Bibel nicht vorkommt, aber in der Tradition der Kreuzwege eine mutmachende Begegnung ist: Sie reicht ihm ein Schweißtuch. Und schließlich Gott-Vater, mit dem Jesus am Kreuz spricht.

Besonders war dieses Jahr, dass die Kirche ja im Gerüst ist und dass das Kreuz nicht nur durch ein violettes Tuch verhüllt war sondern auch durch das Gerüst. In besonderer Weise ein Zeichen für uns? Die große Baustelle Gottes, das anbrechende Himmelreich, braucht unsere Unterstützung, unser Mitwirken. Wie machen wir das Kreuz, DAS Heilszeichen unseres Glaubens in dieser Welt (wieder) sichtbar? Bei der Enthüllung, die ja in der Liturgie vorgesehen ist, wurde dann klar: Wir müssen neue Wege gehen – ungewöhliche, unbeschrittene, unbekannte. Der Weg das Heil der Welt zu verkünden ist kein breiter, ausgetrettener und ebener Weg, sondern braucht Kreativität, Einfallsreichtum und Phantasie. Unser Kreuz zeigt sich nun wieder – Trotz Gerüst.

Weil Jesus sich selbst am Kreuz geopfert hat, wird die Beziehung zwischen Gott und seinen Menschen auf den Kopf gestellt. Gemeindereferent Martin Hensel sagte: “Weil Gott den Tod selber auf sich genommen hat, ändert sich plötzlich alles: Der Tod hat keine Macht mehr, denn die Liebe Gottes ist stärker. Er besiegt den Tod ein für alle Mal und schenkt allen Menschen das ewige Leben. Die allesüberwindende Liebe Gottes zeigt sich uns im Kreuz.”

Begleitet durch wunderbare Musik der Familie Pferdt konnte die Gemeinde das Kreuz mit Rosen verehren.